Entstehung / Geschichte

Der Markt Gars a.Inn in seinem heutigen Gebietsumfang entstand in neuerer Zeit in zwei Stufen. Ab 01. Januar 1967 schlossen sich der Markt Gars und die Gemeinde Klostergars (bis 1955 Stadel) zum neuen Markt Gars a.Inn zusammen. Zweite Stufe war der Zusammenschluss des Marktes Gars a. Inn mit den Gemeinden Au a. Inn, Lengmoos und Mittergars mit Wirkung vom 01. April 1971.

Der Markt Gars a.Inn umfasst heute rund 4.000 Einwohner und eine Fläche von rund 44 Quadratkilometern.

Seit 01. Mai 1978 ist der Markt Gars a.Inn zusammen mit der Gemeinde Unterreit Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Gars a.Inn. Im Jahr 1984 wurde das erweiterte und neu errichtete Rathaus bezogen.

Gars mit seinem Marktplatz auf der Terrasse hoch über dem Inn übt seit Jahrhunderten eine wichtige Versorgungsfunktion für das Umland aus. Im Jahr 1567 verlieh der Erzbischof von Salzburg dem Markt das bis heute geführte Wappen.

Über dem Stampflberg bei Au a.Inn saßen bis Anfang des 13. Jahrhunderts auf ihrer Burg die Grafen von Megling. Die Grafen von Megling übten die Vogtei über die Augustinerchorherrenstifte Au und Gars aus. Vom Stampflberg herab genießt der Betrachter einen herrlichen Blick über das Inntal bis zur Alpenkette (Web-Cam auf Au a.Inn).

Gars war bis zur Säkularisation im Jahr 1803 Sitz eines Augustinerchorherrenstiftes. Der Probst des Stiftes war zugleich Archidiakon (Funktion vergleichbar mit der eines Generalvikars) für das Archidiakonat Gars im Erzbistum Salzburg, das sich von Gars bis fast nach Eggenfelden und von Buchbach bis über Marktl hinaus erstreckte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist Gars Sitz eines Redemptoristenklosters, aus dem der im Jahre 1999 seliggesprochene Pater Kaspar Stanggassinger hervorging. Nachdem die früher bestehende Ordenshochschule der Redemptoristen abgezogen war, wurde das Institut für Lehrerfortbildung eingerichtet. Lange Zeit betrieben die Redemptoristen in Gars ein Progymnasium, bis die Verstaatlichung erfolgte und das Gymnasium in Trägerschaft des Landkreises Mühldorf überging, der dieses mit mehrmaligen Um- und Erweiterungsmaßnahmen ausbaute. Das Staatliche Gymnasium Gars verfügt heute über einen humanistischen, einen neusprachlichen und einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig. Im Tagesheim St. Klemens werden Schüler verschiedener Schulen betreut.

Gars a.Inn ist ferner Sitz einer Volksschule (Grund- und Hauptschule), in der neben dem Mittelschulabschluss auch sogenannte M-Züge zur Erlangung der mittleren Reife eingerichtet sind.

Au a. Inn war ebenfalls bis zur Säkularisation Sitz eines Augustinerchorherrenstiftes. Seit Mitte des 19. Jahrhundert ist Au Sitz eines Franziskanerinnenklosters und jetzt auch Sitz des Generalats der Franziskanerinnen. Betrieb der Orden früher eine Realschule für Mädchen und eine Hauswirtschaftsschule, wird heute mit dem Franziskushaus eine breite Palette der Behindertenarbeit mit Sonderschule und Integrationskindergarten betrieben.

Wappen

Wappenbeschreibung:
Gespalten von Silber und Rot, überdeckt mit einer schräg aufsteigenden, rot gezungten grünen Schlange.

Wappengeschichte:
Die Schlange ist wohl als Wasserschlange (Ringelnatter) zu deuten, die auf die Lage des Marktes am Inn und die Flussauen in der Umgebung anspielen soll. Die Schildfarben Silber und Rot entsprechen den Farben des Erzstifts Salzburg, dem die zum Salzburger Vogtgericht Mühldorf gehörende Hofmark Gars bis 1802 unterstand. Die hohe Gerichtsbarkeit lag jedoch beim kurbayerischen Landgericht Neumarkt. Gars hatte schon im 12. Jahrhundert Marktrechte und erhielt 1567 durch den Landesherrn, den Erzbischof von Salzburg, ein eigenes Wappen. Das erste bekannte Marktsiegel aus dem frühen 19. Jahrhundert entsprach dem Wappen; die heraldisch korrekte Spaltung wurde im Siegel später aufgegeben und die Schlange in ein leeres Feld gestellt.

Wappendaten:
Wappenführung: seit 1567
Rechtsgrundlage: Verleihung des Wappens durch Erzbischof von Salzburg, Johann Jakob Kuen von Belasy
Beleg: Wappenbrief vom 03.06.1567

Zahlen und Fakten

Erste urkundliche Erwähnung: im Jahre 764 n. Chr.
Einwohner: 4.082 (Stand 31.12.2022)
Ortsteile: 102
Gemeindefläche: 4366 ha
Höhenlage: 404 bis 598 m ü. NN
Gemeindestraßen: 82 km
Bürgermeister: Robert Otter (hauptamtlich)
Vereine: 40
Kindergartenplätze: 140
Gewerbebetriebe: 235