Naturkindergarten Unterreit
Waldweg 1,
83567 Unterreit
Leitung: Anna Soukup (rechts)
Erzieherin: Monika Knöckl (links)
Bürozeiten:
07:00 – 07:30 Uhr
12:30 – 13:00 Uhr und zusätzlich donnerstags 13:30 – 15:00 Uhr
Telefon:
0170 / 3833952
eMail:
Waldgruppeunterreit@gars.de
Bei allen Fragen rund um den Naturkindergarten könnt ihr euch gerne per Mail oder telefonisch melden. Am Besten erreicht ihr uns zu den Bürozeiten.
Anmeldung für das Kindergartenjahr 2026/27 findet am 16. und 17.02.26 von 13:00 – 15:00 Uhr nach telefonischer Terminvereinbarung statt.
Ein früherer Start, frühestens ab März 2026, ist nach Absprache möglich, sofern es freie Plätze gibt und eine zusätzliche Fachkraft für uns gewonnen wurde.
Bitte vereinbaren Sie für den Naturkindergarten einen Termin unter Tel. 0170/3833952 oder E-Mail: WaldgruppeUnterreit@gars.de
Schließungszeiten und Ferien
Die Kindergartenferien sind den Schulferien angeglichen. Jedoch ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der Kindergarten nur 30 Tage geschlossen sein darf (Kindergartenjahr: 01.09. – 31.08.). Für Fortbildungen des Personals können maximal 5 zusätzliche Schließungstage variabel festgelegt werden.
Der Feriendienst findet im Naturkindergarten von 07.31 Uhr – 12.00 Uhr statt. Im Bedarfsfall wird die Feriendienstöffnungszeit erweitert.
Die Einrichtung gibt Änderungen an den Öffnungs- und Ferienzeiten rechtzeitig in geeigneter Weise bekannt.
vorläufiger Ferienplan 2025/2026
Sommerferien 2025 04.08.25 – 29.08.25 28.08.25 (Team) 29.08.25 (1.Hilfe) |
geschlossen geschlossen geschlossen |
19 Schließtage |
Herbstferien 2025 03.11. – 07.11.25 |
Feriendienst | |
Weihnachten 2025/2026 22.12.25 – 23.12.25 24.12.25 – 01.01.26 |
Feriendienst geschlossen |
2 Schließtage |
Weihnachtsferien (2026) 02.01.26 05.01.26 |
geschlossen Feriendienst |
1 Schließtag |
Faschingsferien 2026 Rosenmontag 17.02.26 – 20.02.26 |
Kasperltheater Feriendienst | |
Osterferien 2026 30.03.26 – 10.04.26 |
Feriendienst | |
Pfingstferien 2026 26.05.26. – 05.06.26 |
geschlossen |
8 Schließtage |
Sommerferien 2026 03.08.26 – 05.08.26 06.08.26 – 28.08.26 |
Feriendienst geschlossen |
17 Schließtage |
Herbstferien 2026 02.11. – 06.11.26 |
Feriendienst | |
Weihnachten 2026/2027 24.12.26– 01.01.27 |
geschlossen |
3 Schließtage |
Unser Naturkindergarten
Unseren Naturkindergarten gibt es seit September 2025. Er wird gerade mit sehr viel Liebe und Naturfreude mit den ersten Naturkindern mit Leben gefüllt. Es gibt eine große Schutzhütte, die mit einem Holzofen beheizt wird. Dort halten wir uns bei sehr schlechten Witterungsbedingungen auf oder wärmen uns auf. Auf unserer 4.000 m² großen Wiese gibt es bereits einen Sandkasten. Weitere Spielanlässe werden im Laufe der Kindergartenjahre dazukommen und ständig verändert werden.
Unser Wald umfasst ca. 3.000 m² diesen Wald können unsere Naturkinder bespielen und umgestalten. Es sind schon ein kleines Lager, tolle Wege durch Hackschnitzel und ein wunderschöner Eingang in den Wald entstanden. Es geschieht sehr viel situationsorientiert und aus Ideen, die die Kinder einbringen.
Aktuell sind acht Naturkinder angemeldet, die von zwei pädagogischen Fachkräften betreut werden. Im März 2026 starten voraussichtlich weitere Kinder, sodass eine dritte Fachkraft eingestellt wird. Grundsätzlich haben wir Platz für bis zu 20 Kindern ab drei Jahren bis zum Schuleintritt. Wenn es freie Plätze gibt, können nach Rücksprache mit der Gemeinde auch Kinder aus anderen Gemeinden zu uns kommen. Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sind bei uns herzlich Willkommen
Unsere Toilette ist eine Trenntoilette wie man sie vom Camping kennt.
Es gibt zudem ein Waldklo für das kleine Geschäft.
Strom bekommen wir über eine kleine PV-Anlage mit einem Speicher.
Unser Leitbild
„Wie eine Pflanze Raum und Licht zum Wachsen braucht, so benötigt ein Kind Liebe und Freiheit zur Entfaltung.“ © unbekannt
„Der schönste Platz seine Kindheit zu genießen, ist wohl die Natur“. Dieser Satz beschreibt die Grundidee unseres Naturkindergartens sehr gut. Wir spielen, lachen, lernen, basteln, singen und toben wie in jeder anderen Kindertageseinrichtung – nur mit dem Unterschied, dass wir all unsere Aktivitäten in der Natur erleben.
Unsere Naturkinder kommen zwischen 07:00 und 08:00 Uhr auf unserem Wiesengelände an und nutzen die Zeit, um anzukommen und zu spielen.
Wenn die Kinder angekommen sind, findet täglich unser Morgenkreis statt. Dabei haben die Kinder Raum, von ihren Erlebnissen zu berichten, Wünsche, Anregungen und aktuelle Themen zu besprechen. Gemeinsam wird der weitere Verlauf des Vormittages geklärt und geplant. Themenorientierte oder jahreszeitliche Lieder, Gedichte, Spiele, Geschichten oder die gemeinsame Gestaltung der Mitte des Kreises runden das Ganze ab.
Nachdem sich im Anschluss alle Kinder die Hände gewaschen haben, findet die gemeinsame Brotzeit statt.
Nach der Brotzeit gibt es die Möglichkeit von freier Spielzeit oder einem pädagogischen Angebot. Das kann bspw. eine Bilderbuchbetrachtung, das Bauen eines Lagers oder eine kreative Maleinheit sein. Die Angebote richtigen sich nach den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder sowie nach der Jahreszeit. In dieser Zeit findet auch die „Vorschule“ statt. Immer wieder machen wir Ausflüge: zur Feuerwehr, auf einen Bauernhof zum Imker usw., – auch diese starten nach der Brotzeit.
Gegen Mittag treffen wir uns nach dieser intensiven Entdeckungs- und Erforschungszeit zum gemeinsamen Naschen unserer Obst- und Gemüsepause. Dort wird den Kindern nochmal angeboten, ihre Brotzeit zu essen oder einfach mal kurz zu verschnaufen. Wir nehmen uns bewusst eine Minute der Stille um kurz an den schönsten Moment an diesem Tag zu denken und wer will, kann darüber berichten.
Nach der Obstbrotzeit werden die Kinder je nach Buchungsdauer abgeholt. Dieser Zeitraum gibt den Naturkindern auch Zeit zu Ruhepausen oder zum freien Spiel.
Pädagogisches Handeln
Im Fokus unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind als Individuum mit seinen Grundbedürfnissen zum freien Spiel, zur freien Bewegung mit seiner Fantasie, seiner Entdeckerfreude und seiner Unverwechselbarkeit.
Daher bekommen die Naturkinder überwiegend freie Spielzeit – kein angeleitetes Spielen -, die vom pädagogischen Fachpersonal begleitet und beobachtet wird. Die Fachkräfte sind also Beobachter und Begleiter, oft auch Mit-Entdecker und geben bei Bedarf Impulse durch gezielte Bildungsangebote, wenn Kinder ein Thema haben, das sie beschäftigt. Beispielsweise beobachten die Kinder eine Beere im Wald und fragen, ob man sie essen kann. Dies kann zum Anlass für eine Bilderbuchbetrachtung zum Thema Beeren genommen werden oder wir sprechen über Tiere, welche die Beeren gerne essen.
All das geschieht im Rhythmus der Kinder, initiiert durch ihr Interesse, ihre Neugierde und ihre Bedürfnisse. Wir holen die Kinder ab, wo sie stehen und nehmen sie ernst.
Wir sehen die Kinder als Individuen mit großem Lern- und Entwicklungspotenzial, die aktiv und in regem Austausch mit der Umwelt ihre Entwicklung selbst steuern. Die Kinder entwickeln sich in ihrem eigenen Tempo und dürfen Kinder sein.
Die Natur ist unser Spielraum, der sich Jahreszeiten bedingt von selbst verändert und unseren Waldkindern immer wieder neue Spielanlässe zum Entdecken und Erforschen gibt. Wir legen sehr großen Wert auf das Freispiel, in dieser Zeit können sich die Kinder frei entfalten und ihr ursprüngliches Spielbedürfnis ausleben. Wir unterstützen unsere Waldkinder dabei, ins Spiel zu finden und sind dabei oft Beobachter, Spielgefährte oder Impulsgeber. Durch die Zeit in der Natur und die Zeit zum freien Spielen erleben die Kinder Begegnungen aus erster Hand und Begegnungen mit dem Original, nicht mit einem Abbild. Dieses ursprüngliche Spielen ist gespielte Wirklichkeit in der Natur und keine nutzlose Zeitverschwendung, sondern die Befriedigung urmenschlicher Bedürfnisse. (vgl. Rudolf Hettich, Umweltpädagoge)
Dadurch können die Kinder die Natur in ihrer ganzheitlichen Wahrnehmung im Denken, in ihrer Fantasie, ihrem Körperbewusstsein, ihrer Bewegungsfreude und in ihrer Entdeckerlust unmittelbar erleben. Das Freispiel bietet zudem die beste Zeit, Kinder zu beobachten. In dieser Zeit zeigen uns die Kinder viel von ihrem Wesen, ihren Bedürfnissen und ihrem Stand der Entwicklung. Zudem lässt sich erkennen, was die Kinder gerade beschäftigt. So können durch Kleinigkeiten, die die Kinder entdecken oder Themen, die die Kinder beschäftigen, Projekte oder gezielte Angebote abgeleitet werden.
Die Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit liegen vor allem in:
- Förderung zur Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit
- Entdeckendem Lernen
- Lernen in ganzheitlichen Zusammenhängen
- Umwelterziehung und Naturpädagogik
- Lernen auf der Grundlage praktischen Anschauens und Tun
Wir legen ebenso Wert auf die Vermittlung unserer christlichen Kultur, es werden kirchliche Bräuche und Feste sowie deren Bedeutung in den Kindergartenalltag eingebaut. Zudem ist es uns ein Anliegen, dass sich unser Waldkindergarten in das Gemeindeleben integriert und am sozialen Leben teilnimmt. Dies ist durch Kooperationen bspw. mit dem Gemeindekindergarten St. Elisabeth und der Grundschule Gars a. Inn, durch gemeinsame Aktionen oder der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit denkbar. Weitere Impulse wollen wir durch Besuche in Vereinen, bei der Feuerwehr, dem Bauhof, einem Bauernhof usw. setzen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die Erziehung zur Demokratie. Wir wollen den Kindern viele Möglichkeiten zum Mitentscheiden und zum Einbringen neuer Ideen geben.
Freispiel/Urspiel
„Kinder sollten viel mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann.“ (Astrid Lindgren)
Weil uns das Thema Freispiel im Alltag unseres Naturkindergartens sehr wichtig ist, möchten wir hier einige Hintergründe dazu beschreiben und gehen näher auf das Urspiel ein.
Rudolf Hettich beschreibt es folgendermaßen: „Urspiel ist das Spielen in und mit der Natur und deshalb in Räumen nicht möglich. Es geht beim Urspiel nicht um ein Zurück zur Natur, nicht um Naturpoesie und Romantik, nicht um eine Verniedlichung der Natur, sondern ausschließlich um eines: Das Urspiel ist für Kinder der wichtigste elementare Zugang zur Natur in ihrem ganzen Leben und die Grundlage für den Aufbau eines Naturgewissens.“
Das Urspiel zeigt sich bei Kindern in den unterschiedlichsten Tätigkeiten und Formen:
- in eine Pfütze springen oder durch Wasser und Schlamm waten
- am Bach einen Staudamm bauen
- Gräser, Blumen und Blätter pflücken
- auf einer Wiese rennen, sich fangen und balgen
- sich verstecken in Hecken und Sträuchern
- kleine Wildtiere fangen, festhalten und untersuchen
- Äste abbrechen, Steine und Zapfen werfen
- auf Bäume und Sträucher klettern, hangeln und herunterspringen
- mit Stöcken auf Baumstämme klopfen
- über Baumstämme springen und balancieren
- Rinde von Bäumen abziehen
- Löcher und Höhlen in die Erde graben
- mit Naturmaterialien kochen und backen
- einen Hang, eine Böschung oder einen Berg herunterrutschen, kullern und purzeln
- auf Steine klopfen und den Unterschieden lauschen
- Bau eines Lagers in Sträuchern und Bäumen
Diese Formen der Naturbegegnung sind die Befriedigung urmenschlicher Bedürfnisse. Daher ist die Natur unser „Lehrer“ und sie hat keine Meinung über uns.
So können die Kinder jeden Tag die sich neu entfaltenden Zyklen der Natur und dessen Urkräften nachspielen, erleben und mitempfinden.
Urspiel ist für Kinder Begegnung aus erster Hand, ist Begegnung mit dem Eigentlichen, mit dem Original und nicht mit dem Abbild, das nur irgendwie vermittelt wird, ist nicht Wissen und nicht Anschauung, sondern gespielte Wirklichkeit in der Natur. Im Urspiel des Kindes gibt es keinen Wettbewerb und keinen Rucksack voller Ergebnisse, keinerlei Bewertung durch Erwachsene sowie keinen Sieger und keine Verlierer. Das Urspiel ist kein Kinderkram, keine nutzlose Zeitverschwendung, sondern die Befriedigung urmenschlicher Bedürfnisse.
Nicht nur Rudolf Hettich hilft uns ein Bewusstsein für die Wichtigkeit des Urspiels zu bekommen, auch Astrid Lindgren vermittelt uns, wie wichtig das Spielen ist.